Rauhe Gesellen: Seeelefanten
Bis zu 4 Tonnen kann ein ausgewachsener südlicher Seelefant auf die Waage bringen. Dabei ist er 7m lang! Mit diesen Werten sind die Männchen dieser Art die größten Robben überhaupt. Die Weibchen bleiben bei gerademal 900kg um manchmal mehr als zwei Drittel kleiner. Der südliche Seeelefant bewohnt Gebiete im und um das Südpolarmeer. Er kann bis zu 1400m tief tauchen! Eine relativ kurze Zeit im Jahr versammeln sich dann die Seeelefanten auf Inseln wie Südgeorgien zur Paarung. Dann geht es in den Kolonien brutal zu: Jedes Männchen hält sich seinen eigenen Harem aus manchmal dutzenden Weibchen. Jene werden streng bewacht. Wenn sich ein ander Bulle nähert, wird er mit lautem Gebrüll vertrieben, und wenn das nicht ausreicht kommt es zu blutigen Kämpfen. Die Kiefer des Seeelefanten sind mit mächtifgen Zähnen besetzt. Mit jenen frisst er normalerweise Fische und Tintenfische, in der Paarungszeit nutzt er sie aber, manchmal mehrmals täglich, zum Kampf. Die Kämpfe sind nur sehr selten lebensgefährlich, auch wenn man es beim Anblick eines blutüberströmten Bullen denken könnte. Nur die Stärksten können sich einen Harem leisten, die Schwachen müssen auf die Paarung verzichten. Die Weibchen leben nun in diesem Harem und werden täglich, zum Teil gegen ihren Willen begattet. Wenn sich ein Weibchen weigert, klemmt es der Bulle unter seinem Gewicht ein und fährt einfach mit der Paarung fort, für Protest sind die Weibchen zu schwach.
Wenn die Weibchen ihre Jungen gebären, beginnt die gefährlichste Zeit. Die Männchen achten nicht wo sie hin Robben. Die Weibchen weichen aus, die Jungen können dies nicht schnell genug und so werden jährlich viele Junge von ihrem eigenen Vater zerquetscht (!!!!) Für die Weibchen ist die Landphase also eher eine Qual. Die Jungen werden nur kurz gesäug, dann geht es wieder ins offene Meer und der Harem löst sich auf. Wegen ihrer Größe sind die einzigen Feinde der Seeelefanten der weiße Hai und der Orca.
In Nordamerika lebt der nördliche Seeelefant (Bild by Mike Baird). Der namensgebende Rüssel der Männchen ist hier größer, die Art jedoch kleiner.