Orca tötet Trainerin: Aufruhe in Sea World

Veröffentlicht auf von Das Meeresbucht-Team

800px-SeaWorldBelieve.JPGEs passierte am Mittwoch (Ortszeit) in Sea World in Florida. Eine ganz gewöhnliche Vorführung wie sie seit Jahren täglich gezeigt wird, doch dieses mal endete die Killerwal-Show in einer Tragödie...

Die Orcas (Auch Schwertwal, Killerwal oder Mörderwal genannt) sind bei weitem die größte Attraktion der Sea World-Aquarien und der größte unter ihnen ist Tillikum, nach Angaben Sea Worlds sogar der größte derzeit in Gefangenschaft gehaltene Schwertwal. Ein großes Orcamännchen kann über 9m lang und über 6 Tonnen schwer werden, mit über 5 Tonnen ist der eigentlich Tilli genannte Wal trotzallem ein Gigant.

Schon seit sie das erste mal in Gefangenschaft gezeigt wurden gibt es ernste Zweifel daran ob man diesen riesigen Tieren eine artgerechte Haltung ermöglichen kann. Viele zeigten Krankheitssymptome und Anzeichen für erhöhten Stress, mittlerweile ist man jedoch erfahren genug Schwertwalen in Becken halten zu können... dachte man zumindest.

Unregelmäßig auftauchende Vorfälle von Angriffen und Krankheiten zeigten, dass wir die Wale weniger kennen als wir glauben.

1991 und wahrscheinlich auch 1999 kamen Menschen durch in Gefangenschaft gehaltene Orcas (Unter anderem durch Tilli welcher mit zwei Jahren als Wildfang nach Sea World kam und insgesamt schon 2 bis möglicherweise 5 Menschen getötet hat) ums Leben, in freier Wildbahn ist nicht ein einziger Angriff registriert.

Und nun kam es wieder zu einer Tragödie: Wie immer führte Trainerin Dawn Brancheau durch die Show, interagierte mit den Orcas, insbesondere mit Tilli.

Orcas sind Menschen gegenüber neugierig aber manchmal auch etwas misstrauisch, in Gefangenschaft ist es meist nur ein Trainer der ihr volles Vertrauen genießt, jeder Orca besitzt so mindestens eine menschliche Bezugsperson was das Training erleichtern soll.

Um so überraschender scheint es, dass ausgerechnet Dawn Brancheau von Tilli gepackt wurde. Die Tribünen waren reich gefüllt, hunderte Zuschauer erlebten das Desaster mit: Bisher lief alles in der Show glatt, wie immer, die Orcas zeigten sich gewohnt spielerisch und interessiert bis Tilli plötzlich untertauchte um kurz darauf aus dem Wasser zu preschen und seine Trainerin überraschend zu packen. Der Wal zog sie unter Wasser und wirbelte ihren Körper herum, Augenzeugen nach versuchte sie an die Oberfläche zu gelangen kam jedoch nicht gegen die Kiefer des Orcas an. 

Sofort wurde die Vorführung geräumt,  so schnell wie möglich wurden die Besucher von den Tribünen geschleust.

Für Dawn Brancheau kam jedoch jede Hilfe zu spät, sie wurde später ertrunken geborgen.


Weltweit rätselt man wie sich dies ereignen konnte konnte, seit Jahren ist nichts mehr passiert, irgendetwas muss den Wal provoziert haben, oder doch nicht? Aus Sea World kam als erstes eine Flut von Erklärungsversuchen: Hilfstrainer behaupteten, der Orca hätte bereits vor der Show wenig Interesse gezeigt und wäre unaufmerksam gewesen. Experten meinen, der Schwertwal wollte nur spielen, schließlich hat er die Trainerin nicht mit seinen Kiefern zermalmt zu was er jedoch bei weitem im Stande wäre. Vielleicht war das Tier aus irgendeinem Grund auch nur verwirrt. Das es wirklich die Absicht des Wals war seine Trainerin zu töten sieht man weithin als ausgeschlossen an. Wale gehören zu den wenigen Tieren die zu dem Menschen auf persönlicher Ebene eine Verbindung herstellen und seine körperlichen alsauch verbalen Signale deuten und interpretieren können, wieso sich Mensch und Wal so gut "verstehen" beruht auf vielen verschiedenen Faktoren. Wieso also hätte Tilli seine Trainerin absichtlich hätte töten sollen?


Wie es zu dem Vorfall gekommen ist werden wir wahrscheinlich nie sicher erfahren, momentan ist jedoch eine weitere Frage in den Vordergrund gerückt: Was geschieht nun mit Tilli?

Man kann sich sicher vorstellen, das kein Trainer sich aktiv mit Tilli auseinander setzen möchte, außerdem wird sich Tili, nun wo seine Trainerin tot ist kaum mehr in eine Show integrieren lassen, das Training würde ausfallen, der Orca würde sich langweilen, möglicherweise kann es dann noch zu schlimmeren kommen. Spannungen würden sich in der bisher intakten Orcagruppe aufbauen was wiederum Einfluss auf das körperliche und geistige Wohlbefinden der Tiere hätte. Wenn aber die Haltung Tillis in Sea World nicht mehr möglich ist, wohin dann mit ihm?

Experten nach kann man ihn nicht auswildern, obwohl er als Jungtier wild gefangen wurde ( Was höchstwahrscheinlich auch auf sein Verhalten bis heute Einfluss nimmt) wäre ein Überleben oder gar die Integration in eine frei lebende Orcagruppe kaum bis nicht möglich, ein solches Risiko wolle man nicht eingehen.

Der schnellste aber heftigste Weg wäre es, Tilli das Leben zu nehmen, jener findet (leider) immer mehr Zuspruch. Wie es nun mit dem Orca weitergehen wird muss schnell entschieden werden. In der Meeresbucht werden Sie auf dem Laufenden gehalten, weitere Berichte folgen....


Mehr über Schwertwale an sich, ihre Gewohnheiten, Jagdtechniken und die Probleme ihrer Haltung finden Sie in den Kategorien "Orca-Angriff" und "Meeresbewohner in Gefangenschaft"

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K
<br /> nun ja wie bereits bekannt war der orca ein wildfang. nun ich beobachte diese sache schon eine weile . meine frage: wie würden sie sich fühlen wenn man jeden tag den selben mist von ihnen verlangen<br /> würde nur um ein zahlendes publikum zu befriedigen nur das irgendeiner nochmehr kohle schäffelt? ist etwas makaber aber damit muss man rechnen das sind keine streicheltiere und diese tiere<br /> gehören  nunmal nich in ein planschbecken!!!<br /> <br /> <br />
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D
<br /> <br /> Nun gut, die Show wechselt andauernd um den Tieren eine Abwechslung zu geben trotzdem bin ich der meinung man muss die Walpsyche noch etwas besser kennen um Tiere eines solchen Kalibers<br /> artgerecht halten zu können.<br /> <br /> <br /> ansonsten muss ich ihnen recht geben, die größe der walarien ist oft nicht größer als der swimmigpool irgendeines großverdieners, das problem ist dass die vergrößerung enorm aufwendig und<br /> vorallem kostspielig ist und schon wieder hapert es am geld...<br /> <br /> <br /> <br />
L
<br /> das hoffen wir natürlich, dass er am Leben bleiben kann/darf<br /> <br /> <br />
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D
<br /> das ist nun ja zum Glück gesichert ;)<br /> <br /> <br />
F
<br /> Das was passiert ist, ist wirklich tragisch. Jedoch war das Opfer, Trainerin eines Killerwals. Das dort nichts passiert, ist dementsprechend nicht ausgeschlossen.<br /> <br /> <br />
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D
<br /> <br /> Das stimmt, nichts in unmöglich schon gar nicht bei einem 5,5 Tonnen schweren Orca...<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> Danke für deinen Besuch und den Kommentar!<br /> <br /> <br /> <br />
L
<br /> Also dazu muss man aber auch sagen, dass Video was daraufhin gezeigt wurde hat mir deutlich gemacht, dass die Becken nicht gerade eine optimale Größe für solch ein Säugetier besitzen. Vielleicht<br /> sollte man ihn frei lassen, dann kann er sich draußen austoben (ist ja nicht die erste Person, der er was angetan hat), aber töten ist überhaupt keine Lösung. Ich meine, die nehmen dem Tier die<br /> Freiheit, versuchen es zu züchten und was weiß ich und weil es dann zu so einem Vorfall kommt...... Da fehlen mir die Worte und es macht mich wütend... Klar ist es schön und man schaut sich sowas<br /> auch an, aber die Tiere leiden, der Platz ist viel zu klein, wenn man es mit dem Ozean vergleicht<br /> <br /> <br />
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D
<br /> <br /> Man ist in einer Zwickmühle Laila, einerseits will man das beste für die Tiere, zumindest die Trainer, andererseits ist da wieder der Profit :(<br /> <br /> <br /> Dadurch das diese orcas stellvertretend für ihre gesamte art stehen helfen sie jedoch auch den schutz wildlebender wale zu verstärken...<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> aber zumindest wird er nicht getötet...<br /> <br /> <br /> <br />
J
<br /> Trauriges Schicksal! Wahrscheinlich werden sie den Wal töten, wie das der Mensch eben so macht, wenn ein Tier nicht tut, was er will.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
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D
<br /> Ich werde schnellstmöglich neue informationen beschaffen<br /> <br /> <br />