Dem Handel auf der Spur: Forscher entwirren Rätsel um Haifischflossen
Bisher war es einfach nur ärgerlich: Asiatische Länder töten Millionen von Haien, der Höchststand liegt bei ca. 73 Millionen Tieren pro Jahr, um aus ihren Flossen einheimische Spezialitäten zuzubereiten. Die Fangquoten sind derart hoch, dass bereits zahlreiche Arten der Raubfische als gefährdet oder bedroht eingestuft werden müssen. Das Problem um den Handel zu verhindern war, dass man nicht wusste woher die Flossen stammten, man konnte also nicht erkennen welche Populationen besonderen Schutz benötigen. Mit einer neuen Methode konnten Forscher den Handelsdschungel jedoch entwirren:
Sie kauften auf einem japanischen Markt Flossen des gekerbten oder Bogenstirn-Hammerhais und analysierten im Labor die Mitochondrien also die kleinen Zellkraftwerke. In ihrer DNS findet man Hinweise auf die DNS der Muttertiere usw. Dadurch konnten die Forscher die zuvor bereits Populationen des mittlerweile vergleichsweise selten gewordenen gekerbten Hammerhais, die Heimat des jeweiligen Haifischflossenträgers ausfindig machen. Die Methode nennt sich GSI und könnte auf Dauer für den Schutz der Haie eingesetzt werden.
Auf der Konferenz für den internationalen Handel mit gefährdeten Arten, die 2010 in Katar stattfindet, soll überlegt werden, ob man den gekerbten Hammerhai als gefährdet einstufen soll.
(Bild: Ein Bogenstirnhammerhai hat sich in einem Fischernetz verfangen, unfähig weiterhin Wasser durch seine Kiemen zu pumpen, erstickt er Hai qualvoll)