Klein und Klebrig: Der Katholikenfrosch
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n Australien findet man so manche seltsame Wesen. Eines davon ist sicherlich der Katholikenfrosch. Er ist ein besonderes Amphieb, da er nicht am Wasser sondern in der Wüste lebt. Eingegraben überdauert er einen Großteil des Jahres um nicht auszutrocknen. Wenn er aber aus seiner Erdhöhle herauskommt, wird er zum gefundenen Fressen für Dingos, Vögel und Reptilien aller Art. Um dem zu entgehen entwickelte der Katholikenfrosch eine einzigartige Abwehr: Sie sondern bei Gefahr ein klebriges Sekret ab, was binnen Sekunden aushärtet und sich zu einem enorm wirksamen Klebstoff wandelt, den man sich erst nach frühestens einer Woche komplett abwaschen kann. So schützt sich der Frosch vor Feinden, sichert aber auch seine Nahrung: Bewusst nährt er sich Ameisen um jene zum Angriff zu bewegen. Sobald die Insekten dann beginnen das Amphieb zu attackieren, sondert jenes das Sekret ab. Angeklebt sitzen die Ameisen nun an der Haut des Frosches fest. Was passiert nun mit ihnen, fragt man sich? Der Frosch häutet sich ca. einmal im Zeitraum von einer Woche. Ein ungewöhnlich kurzer Rythmus im Vergleich zu anderen Amphibien. Doch wenn die alte Haut erst abgestreift ist, wird sie gefressen, und die nahrhaften Ameisen mit ihr. So kann der Frosch seinen Nahrungserwerb auch bei schlechten Bedingungen Aufrechterhalten. Wegen des natürlichen Superklebers wird der Frosch auch für die Wissenschaft interessant. Er ist in der Lage, so gut wie alle Materialien zu verbinden, ja selbst organische Strukturen zu kleben. Vielleicht basiert der Prittstift der Zukunft ja auf einem Drüsensekret eines Frosches? Wer weiß...
