Schmettern und speeren
Vor kurzem erschien in der Meeresbucht ein Artikel über den "Sichtmeister", den Fangschreckenkrebs und sein außerordentliches Sehvermögen. Nun geht es wieder um dieses Schalentier, da es ebenfalls eine intererssante Art zu jage an den Tag legt. Je nach Art und Population unterscheidet man die Krebse nach ihrer Jagdtechnik als "Schmetterer" oder "Speerer". Ersterer ist besonders interessant. Die Populationen mit "Schmetterern", bilden am zweiten fangarmähnlichen Beinpaar eine Verdickung aus, keulenähnlich. Wenn nun ein geeignetes Opfer wie eine Krabbe in Sicht ist, macht sich das bis zu 30cm lange Tier zum Angriff bereit: Er verhackt besagte Fangarm in seinem Panzer und spannt die Muskuklatur an. Und dann, rast die Keule mit 100m/s auf das Opfer zu und zerschmettert seinen Panzer oder bricht die Wirbelsäule. Der Schlag ist 100mal schneller als der einen Schwergewichtboxers, wäre der Fangschreckenkrebs so groß wie ein Mensch könnte er ihn mit Leichtigkeit zertrümmern. Noch dazu entstehen bei der hohen Geschwindigkeit Gasbläschen im Wasser, die explodieren und für die Betäubung des Opfers sorgen. Dies ähnelt dem Jagdverhalten des Pistolenkrebses ist sonst aber einzigartig. Deshalb kann man ihn auch schlecht in Aquarien halten: Dünnes Glas wird zerstört und dickeres nach wenigen Schlägen unsicher.
Die Speerer sind ungefährlicher, sie nutzen die gleiche Technik, haben aber anstatt Keulen, spitze Auswüchse am Beinpaar, damit durchstechen sie ein Opfer.