Seit zwanzig Jahren versuchen Walforscher eine Walgeburt mit zu erleben. Und nun ist es tatsächlich geglückt. Vor Australien konnte das Ereignis beobachtet werden: Ein Buckelwal hat gebärt. Das war unübersehbar, dass Meer war voller Blut, berichten die Wissenschaftler. Und dann war es soweit: Das Jungtier machte seinen ersten Atemzug, vorsichtig wurde es von der Mutter an die Oberfläche geschoben. Forscher gewannen nun Einblicke in das Zusammenleben von Mutter und Kind. Dabei sind die Wale trotz ihrer beachtlichen größe genauso einfühlsam und hilfsbereit wie andere Mütter. Die ersten Wochen sind für die Mutter jedoch sehr kraftraubend: Denn der Nachwuchs schläft fürs erste nicht! Es stellte sich heraus, dass die Wale bis zu über einem Monat nicht schlafen. Für die Entwicklung des Jungen ist Schlaf nicht wichtig, der erste Lebensmonat wird vollkommen wach durchlebt. Dabei werden natürlich auch die Mütter an ihrer Ruhe gehindert. Während der Schlaf für andere Säugetiere in diesem Alter (Mensch eingeschlossen) überlebenswichtig ist, scheint die Wachzeit für Wal-Säuglinge sogar förderlich zu sein. Erst nach frühestens einem halben Jahr schlafen die Jungen ähnlich lang wie ihre Eltern. Diese 2005 erlangten Erkenntnisse entkräfteten die Theorie "regelmäßiger Schlaf wäre für alle Säugetiere überlebenswichtig".