Die Meere sind keineswegs ruhig. In ihnen fließen mächtige Ströme, um ein vielfaches stärker als alle Land-Flüsse zusammen. Diese Ströme sind das sogenannte Förderband der Meere. Sie durchqueren oberflächennahe Zonen genauso wie die Tiefsee. Im Atlantik befindet sich der bekannteste dieser Untersee-Flüsse: Der Golfstrom. Benannt nach dem Golf von Mexiko den er durchquert. Dort fließt er nahe der Oberfläche und erwärmt sich. Das warme Wasser wird richtung Europa transportiert, wo es abkühlt und zwischen Skandinavien und Grönland wieder absinkt, da es an Dichte gewinnt. Dann fließt es wieder nach Mexiko. Ein unendlicher Kreis. Dort wo das kühle Wasser in die Tiefen hinabsinkt suchen Forscher schon seit langem nach dem Sog der es in die Tiefe zieht. Bisher jedoch erfolglos. Mit Schallsonden die in die Tiefsee geschickt werden soll der Strom ausfindig gemacht werden. Bisher steiß man jedoch nur auf Rinnsale mit geringer Saugstärke. Der große Strom, 20mal so stark wie alle Flüsse der Erde zusammen, wartet also noch. Klar ist, dass der Golfstrom ausschlaggebend für unser Klima ist. Ohne das warme Wasser was er in Massen zu uns bringt würden wir in Mitteleuropa eine neue Eiszeit erleben und auch für Nordamerika hätte es Folgen. Der Strom ist jedoch empfindlich: Der Salzgehalt im Wasser muss konstant bleiben, sonst löst er sich womöglich auf. Theoretisch ist es möglich, dass durch die schmelzenden Eiskappen in der Arktis zu viel Süßwasser in den Sog gelangt und so für einen Stillstand des Förderbandes sorgt. Forscher sehen aber keine Gefahr: Der Wassertransport würde (zum Glück) fürs erste konstant bleiben.