Zum Auftakt der neuen Artikelserie "Meeresbewohner in Gefangenschaft" beginnen wir damit, womit wir in der letzten Reihe (Orca-Angriff) aufgehört haben: Haie. Die Haltung von Haien ist in Zoos und Aquarien nichts Besonderes, die Knorpelfische sind halt ein Besuchermagnet und somit lohnt sich ihre Haltung. Doch ist gerade die berühmteste Haiart nicht in Zoos zu sehen: Der Weiße Hai. Mit 4m - 8m Länge ist er der größte fleischfressende Fisch überhaupt, wenn ein Aquarium oder ein Zoo diesen Riesen zeigen würde, wäre es wohl stetig gut besucht. Aber was hindert diese Einrichtungen daran einen Weißen Hai auszustellen? Zuerst wohl die enorme Wasserfläche die der Hai benötigt. Der Weiße Hai ist ein Hochseehai, bedeutet, er muss ständig schwimmen um Wasser durch seine Kiemen zu pressen, wenn er stehen bliebe, würde er ersticken. Ein Hai seiner Größe und Bewegungsfreudigkeit benötigt viel Wasserfläche. Außerdem ist der Fang schwierig, da Weiße Haie leicht stark gestresst werden und daran schnell zugrunde gehen können. Sie erleiden beim Fang Traumata und verweigern die Nahrugsaufnahme. Das einzige Aquarium was jemals einen Weißen Hai für einen längeren Zeitraum zeigte war das Monterey Bay Aquarium an der Pazifikküste der USA. Dort wurden sogar schon 4 junge Weiße Haie gezeigt. Ein 2004 gefangenes Weibchen wurde nach 198 tägigen Aufenthalt im Aquarium erfolgreich wieder in die Freiheit entlassen. In August 2008 wurde der letzte im Aquarium lebende Weiße Hai entlassen.
Es ist wirklich außergewöhnlich einen Weißen Hai zu halten, und es gehört zu den schwierigsten Unterfangen in der Tierhaltung.